General-Idea_KuenstlerTheorie ... mehrbaendige Anthologie zu KuenstlerTheorien ... hier in bezug auf AA Bronson, Felix Partz, Jorge Zontal


Abstract: General Idea Kuenstlertheorie / Lektuere ... erscheint voraussichtlich 2004 als Buch.

xxx Die Kuenstlergruppe General Idea verschraenkt in ihren Produktionen kunstgeschichtliche und gesellschaftspolitische Fragestellungen: Welche Bedeutsamkeit hat Kunst heute? Welche Elemente und Mechanismen bedingen das Konstrukt einer Gegenwartskunst? Im Mittelpunkt der Ueberlegungen steht die Figur des Kuenstlers. General Idea reflektiert die Struktur des Kunstbetriebs und arbeitet so am Kunstbegriff unserer Zeit. Das Themenspektrum reicht vom Kuenstlerklischee ueber Medienkritik bis zu hin Aids. Die Medien und kuenstlerischen Ausdrucksformen, mit denen General Idea seine Konzeption veranschaulicht, reichen von der Performance bis zu Fernsehen- und Videoproduktionen, wobei auch das tradierte Medium Malerei genutzt wird.

xxx Ihre Produktionen zeichnen sich durch eine selbstironische und humorvolle Vorgehensweise aus. Die Aesthetik liegt zwischen banalen bis kitschigen Formfindungen aus der Alltagswelt und der Appropriation von Kunstwerken und Stilen als Traeger der eigenen kuenstlerischen Metaphern. Um das Spiel, welches General Idea zwischen Produzent und Rezipient betreibt, betrachten zu koennen, muss man die Kuenstlertheorie, die sich in den Installationen und Aktionen veranschaulicht, kennen. Diese entwickelt sich im Laufe der 26-jaehrigen Zusammenarbeit des Kollektivs der Kuenstler: AA Bronson, Felix Partz und Jorge Zontal. Bestimmte Aspekte der Kuenstlertheorie haben schon seit der Gruendungsphase in den sechziger Jahren bestand. Hier wird der Einfluss des unmittelbaren kuenstlerischen Umfelds und die Situation der bildenden Kunst in Kanada deutlich.

xxx Der kuenstlertheoretische Begriff "Glamour" steht ebenso fuer den Charakter der Kunstshow von General Idea, wie fuer die Frage nach der Kuenstlichkeit unserer Kultur. Roland Barthes "Mythen des Alltags" liefern das kuenstlerische Material. Ihm entspringt die Kreation der Miss General Idea, als Muse oder Allegorie der selbstkonstruierten Mythen von General Idea. Jedoch nicht nur Theorie, sondern auch das Publikum wird von General Idea in den Performances als kuenstlerisches Material genutzt, indem es bspw. an Schoenheitswettbewerben von Kunstgestalten teilnimmt.

xxx Mit der Rekonstruktion des 1984 Miss General Idea Pavillons wird die grosse konzeptionelle Rahmenhandlung festgelegt. Die Errichtung des metaphorischen Gebaeudes fasst die einzelnen Arbeiten fuer Miss General Idea zusammen. Mit der Geste der Wertschaetzung der Kunst alter Kulturen und ihrer museale Verwaltung werden Reliquien praesentiert, die die architektonische Struktur eines imaginaeren Ortes fuer die Kunst von General Idea veranschaulichen. Fuer die Verbreitung seiner Kunst hat General Idea immer offensiv mit allen Medien geworben. Mit der "Colour Bar Lounge" wird bspw. eine kuenstlerische Form der Kunstvermittlung als Einfloessung von Getraenken beschrieben und gleichzeitig eine Strategie zum Verkauf Kunst entwicklelt, die in vergleichsweise guenstig zu erwerbende Multiples mit dekrorativen wir funktionalen Charakter umgesetzt wird.

xxx Auch in der direkten Konfrontation mit AIDS wird dieser mediale Stil der kuenstlerischen Auseinandersetzung beibehalten. Das Thema Aids als kuenstlerisches Material wirft die Frage auf, welche Bedeutung soziales Engagement fuer kuenstlerische Aussagen hat. Wie eng Kunst mit dem Leben und Sterben verbunden sein kann, zeigt die erste europaeische Einzelausstellung von AA Bronson in der Wiener Secession (2000). In ihr dokumentiert er das qualvolle Sterben seiner beiden Kuenstlerfreunde an AIDS. Bereits in der letzten gemeinsamen Arbeit "Fin de Siècle" (1990) wird die toedliche Bedrohung mit einer kunsthistorischen Anlehnung an "das Eismeer" (C.D. Friedrich) verwoben und die grausame Finalitaet, die auch das Ende der Kuenstlergruppe bedeutet, vorausgesagt.

xxx General Idea behauptet von sich seine kuenstlerische Arbeit so ambiguent angelegt zu haben, dass sie offen sei fuer die verschiedensten Ansaetze aus der Kunstkritik: "Articles about us are often articles about the person whose writing about us. The way in which they react and interpret meanings. (...) Also we come across with our own analysis and our own synthesis of the material so strongly that it is hard for somebody to develop their own analysis of it, in the process of being interviewed we usually provide that; in the work itself there is so much of that material." Dieses Statement von Felix Partz und AA Bronson zeigt das Selbstbewusstsein der Kuenstler gegenueber den Interpreten ihrer Kunst. Die Gruppe gewinnt dies nicht zuletzt dadurch, dass sie sich als eine Einheit auffasst und dem Publikum geschlossen als kollektive Identitaet gegenuebertritt.

(c) Dr. Ana Dimke 2001 ... KuenstlerTheorie in bezug auf Marcel Duchamp ... www.Duchamp.KuenstlerTheorie.de ... KuenstlerTheorie in bezug auf: AA Bronson, Felix Partz, Jorge Zontal: www.General-Idea.KuenstlerTheorie.de ... lieferbare Titel der Scrollheim~KunstForschung: Buchbestellungen + Anfragen

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